Ich behaupte, ohne Tierpräparate wüsste heute kaum ein Kind wie ein Rebhuhn, Marder, Feldhase oder Auerhahn aussieht. Selbst manche Erwachsene können einen Steinmarder von einem Mauswiesel nicht unterscheiden, gleiches gilt dem Sperber – aus einem kleinem Männchen wird ein doppelt so großes Habichtsweibchen gemacht.

Somit steht vor dem Naturschutz erst einmal Bildung. Artenkenntnisse in Flora und Fauna, Wechselbeziehungen zwischen Lebensraum und deren Bewohnern. Vorallem müssen diese Zusammenhänge begriffen werden. Was bringt ein tadellos angelegtes Inseketenhotel, wenn es im Umkreis keine Nahrung gibt oder der Standort falsch gewählt wurde. Warum hängt man in seinem Garten Vogelnistkästen auf, wenn man eine Hauskatze hat? Da kommt der Gedanke auf, dass man der Katze die Vogeljungen (spätestens, wenn die Jungen den Nistkasten verlassen) als Spielzeug anbietet. Wer die einheimische Tierwelt kennt und versteht, kann sich daran machen sie zu bewahren.

Und beim Thema Bildung stehen natürlich die Naturkundemuseen weit vorn. Die dort gezeigten Tiere wurden und werden von Tierpräparatoren hergestellt. Manche Präparate sind weit über hundert Jahre alt. Und heutzutage ist es möglich, Präparate anzufertigen, die absolut lebensecht wirken. Die Methoden dazu werden ständig verfeinert. Man kann sogar noch einen Schritt weiter gehen und Präparate zum Anfassen anfertigen. Diese sind vor allem bei Kindern beliebt. Bleibt es doch in Erinnerung die rosaroten Federn eines Flamingos berühren zu dürfen oder einen Igel mal gestreichelt zu haben. Denn näher kommt man an ein Tier nicht heran. Wenn es aussieht, als würde es gleich davon springen … bleibt es in Erinnerung. Man durfte das Tier einmal kennenlernen, ihm nah sein und es in all seiner Vielfalt erleben.

Vielleicht kommt auch der Wunsch auf es zu schützen….